Mitte der 1200er Jahre lebte ein kleines Mädchen in Veszprém. Sie hatte ein wundervolles Zuhause: Sie verbrachte ihren Alltag bei den Nonnen in einem damals erbauten Dominikanerinnenkloster am Ufer des Séd am Fuße der Burg.

Das Mädchen war sehr fleißig, wenn es nötig war, trug sie Wasser in schweren Eimern und half den Nonnen bei der Pflege der Kranken. In ihrer Freizeit betete sie zumeist in der Kirche neben dem Kloster. Sie hob sich vor allem durch ihren Fleiß und ihre Disziplin von den anderen ab, ihr Äußeres war ebenso schlicht und ärmlich wie das ihrer Mitschwestern im Kloster. Das Mädchen wurde sechs Jahre lang hier erzogen, danach zog sie auf die Haseninsel, die heute den Namen Margareteninsel trägt. Das Mädchen wurde Heilige Margareta genannt und sie war die Tochter des ungarischen Königs Béla IV. Während der Herrschaft des Königs, der auch als zweiter Staatsgründer bezeichnet wird, fielen die Mongolen in das Land ein und er betete zu Gott, um sein Volk vor den Mongolen zu retten.

Die Ungarn überlebten schließlich die Verwüstung mit schweren Verlusten und Béla IV. konnte mit dem Wiederaufbau seines Landes beginnen. Doch zunächst erfüllte er das Gelübde, das er vor Gott abgelegt hatte und weihte seine Tochter als Nonne dem Dienst an Gott.