So sehr wir auch im Bedeutungswörterbuch gesucht haben, konnten wir keinen Eintrag finden, der den Begriff „Kulturbistro“ erklärt hätte.
Obwohl der Begriff nicht ganz klar ist, gibt es in Veszprém bereits eine Illustration für den fehlenden Eintrag, sie heißt Papírkutya, zu Deutsch „Papierhund“. Und sie ist auch gar nicht so schwer zu finden, man muss sich nur die Fassaden der Jugendstilhäuser entlang der Straße zum Óváros tér anschauen und auf einem von ihnen ist ein seltsamer Hundekopf zu sehen, der aussieht, als wäre er aus Pappmaché gefaltet.
Die Fenster sind fast den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt, so können wir wegen der starken Reflexion erst dann erraten, warum die Veszprémer dem Restaurant diesen Namen gegeben haben, wenn wir durch die Tür gehen. Es ist ein mutiges Unterfangen, ein Gastronomielokal rund um die Kultur zu errichten, denn dieser Bereich ist ein unerschöpflich weites Feld und es ist schier unmöglich, alles an einem Ort unterzubringen. Die Besitzer haben diesen Sprung ins tiefe Wasser auch nicht gewagt, aber sie bieten von allem ein bisschen, um den kulturellen Appetit zu stillen. Zeitgenössische Gemälde an den Wänden, bekannte Zitate an den Fensterscheiben und der Umriss eines legendären Schauspielers, der in einer Ecke als Fresko zu sehen ist.
Neben der Speisekarte - zu der wir gleich kommen - lohnt sich auch ein Blick ins Programm, denn das Bistro Papírkutya bietet jede Woche abwechslungsreiche Live-Musikabende. Hier gab es bereits Jazz-, Blues- und Rock ’n’ Roll-Abende. Aber natürlich geht man nicht nur wegen des Kulturprogramms in ein Bistro, man will auch sehen, was es kulinarisch zu bieten hat. Nun, im Papírkutya achtete man auch da auf Abwechslung.
Auf der Speisekarte stehen sowohl traditionelle ungarische Gerichte, als auch Speisen aus der mediterranen Küche sowie eine Auswahl an Gerichten aus dem Nahen Osten. Ganz zu schweigen davon, dass Sie hier Biersorten vom Fass trinken können, die Sie nirgendwo sonst in der Stadt finden werden. Das Papírkutya, was Ungarisch für Papierhund steht, ist, wie der Name schon sagt, ein hundefreundliches Lokal, aber warum es gerade „Papier“ heißt, sollten Sie lieber an der Bar fragen.