Veszprém hatte schon viele Beinamen, die alle eine der besonderen Eigenschaften der Stadt betonten. Die „Stadt der Königinnen“, die „Stadt der Festivals“ oder neuerdings auch die „Hauptstadt der Kreativität“.
Nach einem ihrer charakteristischsten Merkmale aus der Vergangenheit wurde die Stadt allerdings noch nie benannt. Denn kein einziges Mal wurde die Komitatshauptstadt als „Stadt der Mühlen“ bezeichnet. Obwohl es hier im 19. Jahrhundert nicht weniger als 15 Mühlen gab, alle entlang der Ufer des durch die Stadt fließenden Baches Séd. Der Bach, der damals noch viel mehr Wasser führte, eignete sich hervorragend dazu, große Mühlräder in Bewegung zu setzen und so war es auch kein Zufall, dass viele Familien damit ihren Lebensunterhalt verdienen wollten. Mit der Zeit trocknete das Wasser des Séd aus und die Mühlen wurden nach und nach geschlossen, aber die charakteristischen Bauwerke stehen allesamt heute noch. Zwei von ihnen wurden inzwischen zu äußerst beliebten Gastronomielokalen umfunktioniert. Aber vielleicht wissen es viele Touristen auch gar nicht, dass dort, wo sie ihre Gourmet Burger essen oder ihre Weinschorle schlürfen, einst Müllersgehilfen Mehlsäcke hin- und hertrugen.
Innen sind noch die alten Mauern zu sehen, die einen besonderen Kontrast zu den modernen Möbeln bilden, aber wenn Sie nicht nur die Innenarchitektur bestaunen möchten, lohnt es sich auch die hausgemachten Burger und Steaks zu probieren, die hier gegrillt werden. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass man das alles direkt am Fuße der Burg tun kann, während der Séd-Bach neben einem dahinplätschert.
Wenn man dem Fluss des Baches folgt, muss man zwar einen großen Kreis machen, aber man kann das Restaurant Malomkert erreichen, das ebenfalls aus einer ehemaligen Friedler-Wassermühle zum Restaurant umgebaut wurde. Die Spezialitäten des Speiselokals sind die überwiegend ungarischen Gerichte und eine besondere Auswahl an Bieren. Ein kleiner Tipp: Sie können gerne auf die Mitarbeiter der ehemaligen Veszprémer Mühlen anstoßen, bevor Sie an dem erfrischenden, schaumigen Getränk nippen. Nach einem arbeitsreichen Tag hätten wahrscheinlich auch sie gerne eine entspannende Pause eingelegt, so wie es Ihnen an diesen Orten geboten wird.