Eine von Einsteins Lieblingsbeschäftigungen soll gewesen sein, lange Spaziergänge in der Natur zu unternehmen, während er sich seine grauen Zellen über mathematische Theoreme und deren Lösungen zermarterte.
Einem Durchschnittsmenschen käme es wahrscheinlich nicht in den Sinn, sich beim Wandern in der Natur den Kopf über E=mc2 zu zerbrechen, aber Veszprém ist auch in dieser Hinsicht eine besondere Stadt, denn es gibt ein abgelegenes Waldgebiet, in dem Wanderer die Essenz der Fibonacci-Folge aus erster Hand erfahren können, auch, wenn sie dies gar nicht bemerken.
Die Fibonacci-Folge ist auch als Goldener Schnitt bekannt. Es handelt sich um ein Teilungsverhältnis, das häufig in der Natur und in der Kunst zu finden ist und ein natürliches Gleichgewicht zwischen Symmetrie und Asymmetrie schafft. Sie findet sich auch an vielen antiken Bauwerken, aber eines der besten Beispiele dafür ist das Schneckenhaus, das ebenfalls diesem Verhältnis folgt. Bevor noch jemand denkt, in Veszprém gäbe es einen Wald, in dem besondere Schnecken leben, möchten wir vorausschicken, dass auch hier die gleichen Tiere auf dem feuchten Boden herumkriechen wie überall sonst im Land.
Der nach Jutas benannte Aussichtspunkt ist zwar nicht der höchste der Stadt, dennoch bietet er einen wunderschönen Blick auf die verschiedenen Gipfel des Bakonygebirges. Der Aufstieg in den schneckenhausähnlich gewundenen Turm wird umso interessanter, als sich die langen und breiten Stufen nach oben hin immer weiter verengen, da die Struktur den Proportionen der Fibonacci-Folge folgt. Die perfekte Tour, um sowohl der Bewegung, als auch der Wissenschaft zu frönen.