Durch Veszprém fließt der Bach Séd, ein ruhiger kleiner Wasserlauf, der heute mit seinen schattigen Ufern ein beliebtes Ausflugsziel für romantische Paare ist.
Aber obwohl der Séd heute als ruhiger, kleiner Wasserlauf bekannt ist, verhielt er sich nicht immer so friedlich.
In der Jókai Straße in Veszprém befindet sich an der Wand eines Hauses eine kleine Gedenktafel mit einer in den Stein gemeißelten Linie, die zeigt, wie hoch der Séd während der großen Flut von 1803 angestiegen war.
Wer heute an dem friedlich durch Veszprém fließenden Bach entlangspaziert, würde gar nicht vermuten, dass der Séd vor fast 220 Jahren über die Ufer trat und die Stadt mit einer gewaltigen Flut überschwemmte, bei der 11 Menschen ums Leben kamen. Die Flut riss Häuser mit und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Im Laufe der Jahrhunderte verhielt sich der durch Veszprém fließende Séd infolge großer Stürme, insbesondere nach der Schneeschmelze, mehrmals unberechenbar. Überschwemmungen wurden in den Jahren 1847, 1889, 1904, 1940 und sogar in den späten 1950er Jahren dokumentiert, aber das größte Hochwasser ereignete sich 1803, nachdem ein zweistündiger Wolkenbruch über die Stadt hereingebrochen war. Eine der Kapellen wurde ebenfalls überflutet und mitgerissene Schutt-, Kies- und Schlammmassen verursachten große Schäden an dem Gebäude und seiner Umgebung. Die größte Gefahr bestand jedoch darin, dass die Steinplatte, die die Gruft abschloss, angehoben und die Grabstätte überflutet würde. Der Komitatsarzt ordnete daher an, die Gruft zu versiegeln und die Messen wegen der Infektionsgefahr bis Mai des folgenden Jahres auszusetzen.
Heute wird zwar der Séd nicht mehr von großen Überschwemmungen heimgesucht, jedoch wurden Hotels und Pensionen im Séd-Tal auch noch in den 2000er Jahren durch Hochwasser erheblich beschädigt.