ActiCity Zentrum für Tanz- und Bewegungskunst
Veszprém, Hóvirág utca 1, Magyarország

Das Gebäude verfügt über insgesamt 12 Proberäume, eine wettkampftaugliche Kletterwand, einen Veranstaltungssaal mit mehreren hundert Sitzplätzen sowie ein Restaurant und ein Café.

Im Acticity sorgt ein thematischer Kinderbetreuungsbereich dafür, dass sich Eltern während der Tanz- oder Fitnesseinheit unbesorgt entspannen können. Alternativ stehen in einem separaten Raum moderne Co-Working-Arbeitsplätze zur Verfügung, an denen Eltern während der Ballett- oder Volkstanzstunden ihrer Kinder in Ruhe arbeiten können.

Auf einer Seite des Areals lädt ein Park mit altem Baumbestand zum Verweilen ein, daneben trainieren erfolgreiche Pétanque-Spielerinnen und -Spieler der Stadt auf einem eigenen Spielfeld. Im angrenzenden, im englischen Stil gestalteten Park können Familien ihre Freizeit in ruhiger, naturnaher Umgebung verbringen. Dieser Grünraum ist über einen „grünen Korridor“ mit einem weiteren Juwel der Innenstadt von Veszprém, dem Erzsébet-Park, verbunden.

Der Gebäudekomplex erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt 13.500 Quadratmetern. Der Außenbereich bietet Platz für Veranstaltungen mit bis zu 1.500 Personen.

Direkt neben dem Acticity befindet sich ein dreistöckiges Parkhaus mit 154 Stellplätzen, darunter 6 barrierefreie sowie 4 mit E-Ladestationen ausgestattete Parkplätze.

Das Gebäude, das ursprünglich als Kinderheim gedacht war, öffnete 1904 seine Pforten. Seine wahre Geschichte beginnt jedoch bereits im Jahr 1901, als Kálmán Széll Innenminister war. In diesem Jahr wurde ein Gesetz verabschiedet, das festlegte, dass der Staat eine wesentlich aktivere Rolle bei der Versorgung von Waisenkindern übernehmen müsse.

So begann der Bau des Ungarischen Königlichen Staatlichen Kinderheims in Veszprém. Das Grundstück stellte Baron Károly Hornig, Bischof von Veszprém, dem Staat am heutigen Ende des Erzsébet-Parks zur Verfügung.

Das Gebäude wurde nach den Plänen von Miklós Ybl und seinem Neffen Lajos Ybl unter der Leitung des Veszprémer Baumeisters Kálmán Csomay errichtet. Das Heim wurde 1904 eröffnet und war für damalige Verhältnisse mit moderner Technik ausgestattet, darunter elektrische Beleuchtung. Der erste Direktor war József Cseresnyés. Sein Name ist auf einer Marmortafel über dem Eingang verewigt, auf der auch das ursprüngliche Leitmotiv des Hauses zu lesen ist: „Erbaut im Namen der ewigen Menschenliebe…“

Kinder wurden nicht nur aus Veszprém, sondern auch aus den Komitaten Fejér, Győr und Komárom aufgenommen. Anfangs lebten hier 1100 Kinder, bis 1912 stieg diese Zahl auf 4155.

Auch der Zweite Weltkrieg hinterließ seine Spuren am Gebäude und an der Institution. Viele Mütter mit Kindern, die vor der Front flohen, fanden hier Zuflucht. Obwohl das Gebäude durch sowjetische Bomben getroffen und das Dach vollständig zerstört wurde, blieben die Krankenzimmer und die Inneneinrichtung weitgehend unversehrt. Anders erging es der Kinderstation des städtischen Krankenhauses, die bei einem Luftangriff vollständig zerstört wurde. Daher wurde diese 1945 in das Kinderheim verlegt.

Auch nach dem Krieg blieb die medizinische Nutzung die Hauptfunktion des Hauses. Das provisorische Kinderheim wurde in einem Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite untergebracht, während das ursprüngliche Gebäude für medizinische und erzieherische Zwecke neu organisiert wurde.

In dieser neuen Form wurde das Gebäude 1954 als Heim Pál Komitats-Kinderkrankenhaus mit erheblicher staatlicher Unterstützung wiedereröffnet. Zu dieser Zeit standen 154 Betten zur Behandlung von Kindern zur Verfügung. Bis 1995 wurden hier kranke Kinder medizinisch betreut.