Die Márkus-Treppe
8200 Veszprém, Óváros tér 6.

An der westlichen Ecke des Óváros Platz, neben dem Restaurant, beginnt die Sziklai-Treppe in Richtung Tal. Nach ein paar Stufen und einer Linkskurve führt eine lange Treppe nach unten, und zwar die Márkus-Treppe. Die Stadteinwohner verwenden sie seit fast 200 Jahren, denn sie wurde 1824 erbaut. Sie wurde nach József Márkus, einem örtlichen Oberst adeliger Abstammung benannt, dessen Familie auch schon zuvor Burgsoldaten für Veszprém stellte. Als Napoleons Armee 1809 in Transdanubien einfiel, führte József Márkus eine Truppe des Adelsaufstandes an und kämpfte gegen die französische Armee.

Er widmete sein ganzes Leben dem Soldatentum und der Verteidigung seines Landes, sodass er auch keine Familie gründen konnte. Dabei spielten die Gepflogenheiten der damaligen Zeit ebenfalls eine Rolle, denn wenn Offiziere heiraten wollten, mussten sie eine beträchtliche Summe bei der Familie der Braut hinterlegen, da ihr gefährlicher Beruf keine Garantie dafür bot, dass sie das Rentenalter erreichen würden.

József Márkus konnte sich – ähnlich wie viele andere Offiziere – die 10.000 Pengő nicht leisten, doch wollte er nicht ohne einen Nachfolger sterben, der seinen Namen weiterführen würde. Deshalb bot er im hohen Alter der Stadt an, auf eigene Kosten eine Treppe zu bauen, die dann seinen Namen tragen sollte.

So wurde die Márkus-Treppe errichtet, die den Menschen in Veszprém den Alltag erleichtert. Sie setzt auf dem Óváros Platz an, führt langsam hinunter und mündet in den Ranolder Platz. Hier, am Fuße der Treppe beginnt auch die Jókai Platz, die im 19. Jahrhundert eine wichtige Kaufmannsstraße in Veszprém war. Und seit dem Bau der Márkus-Treppe braucht man von hier weniger als zwei Minuten, um den Óváros Platz, das als Zentrum der Stadt gilt, zu erreichen. Dies ist dem ehemaligen Oberst zu verdanken, der eine so selbstlose und einfallsreiche Lösung gefunden hat, um sicherzustellen, dass sein Name in Erinnerung bleibt.