Königin Gisela
8200 Veszprém, Szent István király és Boldog Gizella királyné szobra

Wenn wir über die historischen Straßen und Plätze von Veszprém spazieren, sollten wir in jedem Fall an Königin Gisela denken, die zwar 1000 Jahre vor uns lebte, deren Wirken wir aber heute noch spüren können. Es war die selige Gisela, die Frau von König Stephan I., dem Gründer des ungarischen Staates, die den Grundstein für das Veszprém von heute legte und ihrem Mann half, den christlichen Glauben in Ungarn zu festigen.

Dabei wurde Gisela nicht auf ungarischem Boden geboren, sondern sie war die Tochter des bayerischen Herzogs Heinrich des Zänkers, die seit ihrer Kindheit in den christlichen Glauben eingetaucht und hochgebildet war. Sie und Stephan wurden 996 im Kölner Dom getraut und um die Jahrtausendwende, an Weihnachten 1000 oder anderen Quellen zufolge am Neujahrstag 1001 zu ungarischen Monarchen gekrönt. Mit Gisela kamen auch viele deutsche Ritter nach Ungarn, deren Traditionen heute noch in der Region weiterleben und die ungarischen Traditionen harmonisch ergänzen.

Giselas ganzes Leben war von einem Geist der Nächstenliebe und der Hingabe an die Menschen geprägt. Dazu kam ihre unermüdliche Ausdauer in der Arbeit, zu deren Früchten auch das in Veszprém gegründete Bistum und das Juwel der Burg, die Kathedrale, gehören.

Der Überlieferung nach wirkte sie sogar persönlich an der Stickerei des Krönungsmantels mit, der unter den nationalen Reliquien Ungarns aufbewahrt wird und ebenfalls mit Giselas Leben in Veszprém verbunden ist. 

Das königliche Paar hatte zwei Söhne, die Prinzen Otto und Emmerich, aber nur letzterer erreichte das Erwachsenenalter, doch bevor er die Zügel des Landes von seinem Vater hätte übernehmen können, starb er unter tragischen Umständen während einer Jagd.

Nach Stephans Tod kehrte die Witwe Gisela nach Bayern zurück, wo sie sich in einem Kloster in Passau niederließ, dessen Äbtissin sie später wurde. Ihre Reliquie wird heute noch neben der von ihr gegründeten Kathedrale, in der Gisela-Kapelle, in der Stadt Veszprém, die mit dem Titel „Stadt der Königinnen” ebenfalls ihr Andenken ehrt, aufbewahrt.