Wenn Sie in der modernen Innenstadt Veszpréms die abfallende Kossuth Strasse in der Fußgängerzone hinunterspazieren und sich der Hangvilla nähern, lohnt es sich, auf die linke Straßenseite zu achten, denn dort können Sie eine lustige Szene in Form einer Miniskulptur entdecken.
Ein winziger Straßenmusiker sitzt auf seinem großen Reisekoffer, pfeift fröhlich vor sich hin und hält sein Schneckenhaus-Instrument im Schoß. Die für gute Laune sorgende Figur ist das Werk von Mihály Kolodko, einem ukrainisch-ungarischen Bildhauer, der sich mit seinen winzigen Skulpturen einen Namen gemacht hat. Der Straßenmusiker hat auch einen Namen: Die Einheimischen haben ihn Ödön genannt. Nachdem er sich in Veszprém niedergelassen hatte, wurde Ödön schnell populär: Viele machen Fotos mit ihm, andere ziehen ihm im Winter warme Kleidung an und schützen ihn im Sommer mit einem Strohhut vor einem Sonnenstich. Der Künstler hat diesen Ort ganz bewusst gewählt. Der Mini-Straßenmusiker fand seine ständige Bühne in der Nähe der Hangvilla, des Kulturzentrums mit dem beeindruckendsten Konzertsaal der Stadt, bzw. in der Kossuth Straße, dem Hauptveranstaltungsort des Straßenmusikfestivals. Der Straßenmusiker ist ein Symbol für die starke Verbundenheit der Stadt mit der Musik, denn Veszprém wurde 2019 auch mit dem Titel UNESCO City of Music ausgezeichnet. Die Miniskulptur mit dem Titel „Straßenmusiker“ wurde aus Kalkstein und Bronze gefertigt und war bereits die zweite in einer Serie von Miniskulpturen des Bildhauers Mihály Kolodko aus dem Jahr 2020. Die beiden anderen Skulpturen sind ebenfalls eine Entdeckung wert: Sie tragen die Namen „Der Wächter“ bzw. „Das Mädchen und der Löwe“.