Stolpersteine

Wenn Sie beim Spaziergang in der Innenstadt aufmerksam sind und dabei nicht nur auf die Häuser, sondern gelegentlich auch auf den Bürgersteig schauen, können Sie interessante Steine vor Ihren Füßen entdecken.

Seit den 1990er Jahren schafft und verlegt der Kölner Künstler Günter Demnig solche Gedenktafeln in ganz Europa. Die Messingplatten, die an kleinen Betonblöcken befestigt sind, tragen die Namen der Opfer des Holocaust, ihre Geburtsdaten und -orte sowie den Ort und das Datum ihrer Ermordung. 

Der Künstler verlegt die Gedenksteine vor Häusern, die als die letzten frei gewählten Wohnorte der Opfer dienten. Im Jahr 2018 verlegte Günter Demnig 12 solcher Gedenktafeln an 5 Orten in Veszprém.

In Veszprém wurde die jüdische Bevölkerung im Mai 1944 in ein Ghetto gesperrt und am 19. Juni 1944 fuhr mit ihnen ein Zug in das Vernichtungslager Auschwitz ab. Das Ziel dieser Gedenksteine ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass sie nicht spurlos verschwunden sind. Inzwischen gibt es mehr als 70.000 Stolpersteine auf der ganzen Welt, die die Zurückgebliebenen und die Passanten innehalten und zurückblicken lassen.

In Ungarn finden jedes Jahr von 50 bis 100 solche Gedenksteine ihren Platz, sowohl auf zivilgesellschaftliche Initiativen hin als auch unter Mitwirkung des Ungarischen Jüdischen Kulturvereins.

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist”, sagt Günter Demnig. In Veszprém bewahren diese Symbole die Erinnerung an folgende Personen: „Éva Benedek, Pál Benedek, Katalin Dőri, Miklós Dőri, Frau von Ödön Dőri geb. Leonóra Irma Rosenberg, Rabbiner Dr. Lajos Kun, Frau von Dr. Lajos Kun geb. Frida Pap, Dezső Lantos, Frau von Dezső Lantos geb. Ilona Kopstein, Anna Lantos, Ármin Pillitz und Frau von Ármin Pillitz geb. Kornélia Münczer”