Auf dem Szentháromság tér, an einem der schönsten Plätze des Burgviertels, umgeben von der Kathedrale, der Sankt-Stephans-Kirche, dem Erzbischöflichen Palais und dem Biró-Giczey-Haus, befanden sich bis Mitte des 18. Jahrhunderts enge Gassen und winzige Häuser. Letztere ließ Bischof Márton Padányi Biró abreißen und durch die Dreifaltigkeitsstatue, ein typisches Denkmal des ungarischen Barocks, geschaffen nach dem Vorbild der Dreifaltigkeitsstatue in Pest, ersetzen.
Die 15 Meter hohe Komposition wurde am Dreifaltigkeitssonntag im Jahr 1750 eingeweiht. Die Erschaffer waren Bildhauermeister Ferenc József Schmidt und Tamás Walch.
Der Hauptplatz der Burg ist nun nach dieser Statuengruppe benannt.
Die Dreifaltigkeitssäulen sind ein vertrauter Anblick in den historischen Städten Mitteleuropas. Die sogenannten Pestsäulen wurden nach dem Erlöschen verheerender Epidemien als Dank an Gott errichtet. Der Entstehung der Veszprémer Statue ging nicht unmittelbar eine Pestepidemie voraus, sodass man davon ausgehen kann, dass ihre Entstehung durch den Kult der Heiligen Dreifaltigkeit inspiriert wurde, der von Bischof Padányi geschätzt und unterstützt wurde.
Der Bau der 15 Meter hohen Komposition begann 1749. Obwohl sie bereits am Dreifaltigkeitssonntag 1750 eingeweiht wurde, dauerten die Arbeiten bis ins Jahr 1752. Die Errichtung der Statue erforderte die Arbeit mehrerer Meister. Die Bildhauer waren der Bildhauermeister Ferenc József Schmidt und der Steinmetz Tamás Walch, der ursprünglich aus Eisenstadt stammte, aber zu dieser Zeit bereits in Várpalota lebte. Die farbliche Gestaltung stammt von József Anteszner, und die Metallteile wurden von János Sulman, einem bischöflichen Schlossermeister, bearbeitet.
Die Säule wurde 1974 und zwischen 1990 und 1992 noch einmal restauriert. Eine interessante Erkenntnis der damaligen Forschung war, dass die Skulpturen bei Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1780 und 1831 neu angeordnet worden waren. So dürfte der ursprüngliche Standort der drei monumentalen Statuen nicht auf den Voluten des Unterbaus gewesen sein, da in dieser Anordnung die größeren Figuren die hinter ihnen aufgestellten kleineren verdecken. Es ist anzunehmen, dass auf den unteren Voluten ursprünglich keine Statuen platziert waren, so dass die kleinen Putti, die die Lichter halten, frei zu sehen waren, stattdessen dürften sie auf der Balustrade oder sogar auf separaten Postamenten gestanden haben. Auch wenn die Komposition mehrmals korrigiert wurde, so ist doch klar, dass die Frontseite seit ihrer Entstehung auf das Erzbischöfliche Palais gerichtet war.
Quelle: Erzbischöfliches Tourismusbüro, Veszprém
Die Statue besteht aus einem konkav gewölbten zweigeschossigen Unterbau, der von einem stark gegliederten Gebälk gekrönt wird. Daraus erhebt sich ein dreiseitiger Obelisk mit abgeschliffenen Kanten, der nach oben hin schmaler wird und dessen Kapitell von einer Dreifaltigkeitsgruppe gekrönt wird, die auf einem Wolkenthron sitzt und mit einem vergoldeten Kupferkreuz, einem Heiligenschein, einer Taube und einem Zepter verziert ist. Die Reliefs und die Statuen auf dem Unterbau stellen Heilige dar, aber es ist auch das Wappen von Márton Padányi Biró und eine Inschrift über die Stiftung der Säule, ein Chronostichon, zu sehen.
Das Denkmal besteht aus weichem, brüchigem Kalkstein aus dem nahegelegenen Steinbruch von Bántapuszta, der in den vergangenen drei Jahrhunderten so stark verwittert ist, dass die Original-Statuen trotz zahlreicher Restaurierungen durch Repliken ersetzt werden mussten. Von der Schwäche des Materials zeugt auch, dass die Statue bereits Ende des 18. Jahrhunderts neu bemalt und vergoldet wurde und dann in den Jahren 1831-32 sowie 1857 restauriert werden musste.
Die Dreifaltigkeitsstatue von Veszprém weist viele Ähnlichkeiten mit der Dreifaltigkeitssäule in Budapest auf. Solche Übereinstimmungen lassen sich zum Beispiel bei der Darstellung der Heiligen feststellen. Die Statuengruppe ist von einer Steinbalustrade mit schmiedeeisernem Tor umgeben, auf deren Brüstung sich, wie bei ihrem Vorbild in Pest, kleinere Statuen des heiligen Sebastian, des heiligen Rochus und des heiligen Georg befinden.