Eines der schönsten Gebäuden der Burg ist das von Jakab Fellner geplante Erzbischofspalast, der an der Stelle des ehemaligen Palastes der Königin und des Schlosses des Bischofs steht.
Bereits zur Zeit von Stephan I. und wahrscheinlich sogar noch früher, befanden sich das kirchliche und das weltliche Zentrum der Stadt nebeneinander auf der Nordspitze des Burgberges. Unter den kirchlichen Gebäuden muss es auch ein bischöfliches Palais gegeben haben, doch stehen uns über dessen früheste Formen nur sehr wenige Angaben zur Verfügung.
Das heutige erzbischöfliche Palais ist das Werk von Bischof Ignác Koller (1762-1763), der 1763 Jakab Fellner mit der Ausarbeitung eines Entwurfs für das Gebäude beauftragte. Im gesamten Palais sind die Fresken des weltberühmten Meisters Johann Cymbal aus dem Jahr 1772 zu sehen.
Das Mobiliar ist das Ergebnis jahrhundertelangen Sammelns und Kaufens. Das Gebäude ist reich an Kunstschätzen aus dem 18. Jahrhundert: an Gemälden, Stichen, Skulpturen und Möbeln. Zur Sammlung des Palais gehören zum Beispiel der Schreibtisch von Bischof Károly Hornig (1888-1917), eine Sitzgarnitur aus Wildleder, die für den Besuch von Franz Joseph angefertigt wurde, die Möbel von Königin Elisabeth (Sissy) sowie ihre Geschenke, darunter das Messgewand, das aus der Schleppe ihres Krönungskleides für den hohen Geistlichen gefertigt wurde.
Der Erzbischofspalast ist vorübergehend nicht besuchbar.
Bereits zur Zeit von Stephan I. und wahrscheinlich sogar noch früher, befanden sich das kirchliche und das weltliche Zentrum der Stadt nebeneinander auf der Nordspitze des Burgberges. Unter den kirchlichen Gebäuden muss es auch ein bischöfliches Palais gegeben haben, doch stehen uns über dessen früheste Formen nur sehr wenige Angaben zur Verfügung. Bekannt ist, dass das Erzbischöfliche Palais, das frühere Bischofspalais, mehrmals niedergebrannt ist, und dass eines der alten Bischofspalais im Jahr 1712 noch gestanden hat. Es wurde während des Rákóczi-Aufstandes als Getreidespeicher genutzt und 1719 schließlich niedergerissen. 1733 ließ Bischof Ádám Acsády (1725-1744) neben dem inneren Burgtor ein neues Bischofspalais errichten, aber weder er noch sein Nachfolger, Márton Padányi Biró, wohnten dort.
Das heutige erzbischöfliche Palais ist das Werk von Bischof Ignác Koller (1762-1763), der 1763 Jakab Fellner mit der Ausarbeitung eines Entwurfs für das Gebäude beauftragte. Der Bau begann 1765 und wurde 1776 unter der Leitung des Maurermeisters Vencel Hauensteiner abgeschlossen. Fellner verwendete für das U-förmige Gebäude eine symmetrische Anordnung, sich an den Grundrissen der Barockschlösser des 18. Jahrhunderts orientierend. Für den Haupteingang sah er eine schön geschwungene doppelte Auffahrt vor, damit Pferdekutschen bequem durchfahren konnten. Er ließ die Überreste des mittelalterlichen Palais abreißen, verwendete aber die Mauern des Bischofspalais von Acsády und verlegte den mittleren, zentralen Teil des Gebäudes an den Rand des Burgberges. In der Mitte des Tympanons platzierte er das Wappen der Familie Koller von Nagymánya, darüber ist ein Skulpturenensemble aus Engeln zu sehen, die an beiden Seiten einer Vase herabhängende Blumengirlanden halten.
Bei der inneren Raumordnung griff Fellner auf die Traditionen der barocken Palastarchitektur zurück, um einen modernen Grundriss zu schaffen, der allen Funktionen gerecht wird. Im Obergeschoss wurden die privaten und die Repräsentationsräume so angeordnet, dass der hohe kirchliche Würdenträger auch dann eine Möglichkeit zum Rückzug und zu innerer Einkehr hatte, wenn in den Büros im Erdgeschoss gearbeitet wurde oder Gäste kamen. Ein wichtiger Rückzugsraum ist zum Beispiel die bischöfliche Hauskapelle im Obergeschoss des Nordflügels, deren Deckenfresken, die die heilige Dreifaltigkeit mit dem ersten Menschenpaar und die Urväter darstellen, von dem weltberühmten Meister Johann Cymbal geschaffen wurden. Im gesamten Palais sind seine Fresken aus dem Jahr 1772 zu sehen.
Das Palais war Ende des 19. Jahrhunderts renovierungsbedürftig, und sowohl die Gebäudestruktur als auch die Fresken wurden restauriert. Auch im 20. Jahrhundert waren mehrere konservatorische Eingriffe notwendig, und das Gebäude wurde Ende des Jahrhunderts, im Jahr des Millecentenariums, 1996 und erneut 2008 restauriert.
Im Herbst 2021 entdeckten Archäologen im Kellersystem unter dem Erzbischöflichen Palais einen wertvollen Goldfund. Die 105-teilige Münzsammlung besteht hauptsächlich aus französischen und Schweizer Goldmünzen, die zwischen 1812 und 1930 geprägt wurden.
Der Entwerfer des Gebäudes, Jakab Fellner, war ein Autodidakt, ein Architekt ohne formale Qualifikation, der aus einem lokalen Baumeister zum angesehenen und erfolgreichen Fachmann aufstieg.