Die Kathedrale St. Michael

Das markanteste Gebäude auf dem Burgberg ist die dreischiffige, zweitürmige Kathedrale St. Michael auf dem Szentháromság tér. Das Bistum Veszprém wurde in der frühen Periode der ungarischen Kirchenorganisation, um 1000 n. Chr. gegründet. Während das Bistum möglicherweise von König Stephan I. gegründet wurde, wurde der Bau der Kathedrale von Königin Gisela veranlasst. Lange Zeit stand hier auch der Thron der Königin. Im Jahr 1981 erhob Papst Johannes Paul II. die Kathedrale in den Rang einer Basilica minor.

Die Westfassade der Kirche mit ihren freistehenden Türmen mit Zwillingsöffnungen und Kegeldach, die sich zu beiden Seiten des Kirchengiebels erheben, prägt das Stadtbild Veszpréms. Das neuromanische Portal wurde 1909 fertiggestellt und trägt ein Chronostichon mit der Jahreszahl. Die geschnitzte Verzierung der Bogenverkleidung des Portals, die den Palmettenmotiven der ausgegrabenen Schnitzereien aus dem 11. Jahrhundert folgt, erinnert an die jahrtausendealte Vergangenheit der Kirche. Der Chor mit seinen schlanken neugotischen, von Stützpfeilern umrahmten Fenstern, der sich von dem barocken Gebäudekomplex abhebt, bildet ein wichtiges visuelles Element der östlichen Silhouette des Burgbergs. Unter dem Hauptschiff der Kirche befindet sich eine großangelegte barocke Krypta. In der Vergangenheit wurden hier bedeutende kirchliche Persönlichkeiten und prominente Bürger beigesetzt.

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Der im 11. Jahrhundert geschriebenen, längeren Stephanslegende nach wurde der Bau der Kathedrale von Königin Gisela veranlasst. In dem heutigen Gebäude sind die Überreste dieser zwischen 1030 und 1040 erbauten romanischen Kirche erhalten.

Die Geschichte der Kathedrale im Mittelalter war turbulent. 1276 wurde sie von den Truppen des Palatins Péter Csák geplündert und verwüstet, und 1380 führte ein Brand zu weiteren Zerstörungen. Bei der darauffolgenden Restaurierung wurde die Kirche nach Osten hin erweitert und der gestreckte gotische Altarraum mit vieleckiger Apsis und einem von Strebepfeilern gestützten Kreuzrippengewölbe sowie der östliche Teil der Jungfrau Maria geweihten Unterkirche errichtet. Während der Türkenbelagerung von 1552 sowie durch den Kanonenbeschuss durch die kaiserlichen Truppen im Jahr 1704 wurde das Gebäude erneut schwer beschädigt. In der folgenden Zeit wurden die geschnitzten Steine für die Restaurierung und den Bau anderer Gebäude in der Burg verwendet. Ab 1723 wurde sie nach einem einheitlichen barocken Entwurf als dreischiffige Kirche restauriert, wobei die früheren Anbauten weggelassen wurden. Die neuen Gewölbe des Langhauses und der erhalten gebliebene gotische Hauptchor erhielten eine reiche barocke Bemalung, wahrscheinlich von dem italienischen Maler Anton Galli Bibiena. Bischof Márton Biró Padányi errichtete seine Grabkapelle in dem Raum unter der südlichen Sakristei.

Das heutige Gebäude entstand nach den Umbauarbeiten zwischen 1907 und 1910, die nach den Entwürfen von Sándor Aigner im historistischen Stil ausgeführt wurden. Die geschwächten Barockgewölbe und die ummantelten romanischen Stützpfeiler wurden entfernt und das Langhaus wieder aufgebaut, das Querhaus wurde mit einem kleinen Vorsprung wieder aufgebaut und der östliche, größtenteils gotische Formen aufweisende Teil wurde mit Anbauten restauriert. Zwischen 1968 und 1973 wurden durch eine denkmalpflegerische Mauererkundung und archäologische Untersuchungen die wesentlichen Punkte der komplexen Baugeschichte des Gebäudes geklärt. Bei den zwischen 1968 und 1978 durchgeführten Restaurierungsarbeiten wurde ein Teil der freigelegten, aus dem 11. Jahrhundert stammenden Überreste an den Fassaden der Seitenschiffe, in der südlichen Vorhalle, im südlichen Zugang zur Unterkirche und im vorderen Abschnitt der Unterkirche gezeigt. Das Innere des Altarraums wurde den Vorgaben der Liturgiereform entsprechend neugestaltet.

Im Jahr 1981 erhob Papst Johannes Paul II. die Kathedrale in den Rang einer Basilica minor. Seit 1996 wird hier die Armreliquie von Königin Gisela bewahrt, die nach den jüngsten Renovierungsarbeiten in der Gisela-Kapelle ihren Platz finden wird.

Zwischen 2005 und 2010 wurden die Fassade und das Dach der Kathedrale, das bereits ein halbes Jahrhundert lang undicht gewesen war, renoviert.

Das Bistum Veszprém wurde in der frühen Periode der ungarischen Kirchenorganisation, um 1000 n. Chr. gegründet. Der Schutzpatron der Diözese ist nach dem Patrozinium der Kathedrale der heilige Michael.

Das Gebiet des Bistums erstreckte sich im zentralen Teil Transdanubiens vom Donauknie bis zur Drau. Bis zur türkischen Besetzung hatten sich in der Diözese etwa 100 Ordensgemeinschaften niedergelassen.

Der Weg der Diözese war in den letzten tausend Jahren ungebrochen und wies viele herausragende Führungspersönlichkeiten auf.

Papst Johannes Paul II. verlieh zunächst der größten Kirche der Diözese, der Kathedrale St. Michael, 1981 den Rang einer Basilica minor und erhob dann Veszprém 1993 in den Rang eines Erzbistums.

Erzbischof Dr. György Udvardy ist seit 2019 das Oberhaupt der Erzdiözese Veszprém.

In die renovierte Kathedrale wurde mit Hilfe des Orgelexperten Dávid Homolya eine viermanualige Liturgie- und Konzertorgel eingebaut. Die große Orgel wurde u.a. mit jenen Rieger-Pfeifen von 1908 ausgestattet, die restauriert werden konnten. Ebenfalls restauriert wurde das ursprüngliche Orgelgehäuse, das von herausragendem künstlerischem Wert ist und sich perfekt in den Stil der Kathedrale einfügt. Die weiteren Anbauten wurden in Material, Farbe und Muster angepasst.

Die Orgel verfügt über 36 echte Register. Das Instrument wiegt insgesamt 12 Tonnen. Die Orgel hat 2333 Pfeifen, von denen die größte 5,2 Meter und die kleinste nur 3,5 Millimeter misst.

Das Instrument kann sowohl auf der Orgelempore als auch vom Hauptschiff aus mit Hilfe eines zweiten, mobilen Spieltisches bedient werden.

Mit dem Bau der neuen Orgel der Kathedrale St. Michael setzte sich die Stadt Veszprém auf die Orgelmusikkarte Ungarns und Europas.

Nach der umfassenden Erneuerung wurde in der Kathedrale am 3. April 2023 eine Zeitkapsel platziert.